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Egal, ob die Porträtierten als Flüchtlinge, Verliebte, Kinder oder Erwerbstätige nach Bern gekommen sind: Sie alle erzählen, wie sie die Schweizer Hauptstadt erleben, was sie bei ihrer Ankunft besonders überrascht hat und was sie bis heute fasziniert oder stört. Nicht alle waren bei der Ankunft gleichermassen willkommen: Während eine Ärztin aus Deutschland innert weniger Tage das Vertrauen und die Hypothek einer Bank erhielt, bangten jene aus Eritrea, Syrien oder Bolivien jahrelang um ihre Aufenthaltsbewilligung. Bei Personen aus nichteuropäischen Ländern haben manche das Diplom einer höheren Schule oder Universität in der Tasche, finden aber keine Arbeit für ihre Qualifikation. Berndeutsch entpuppt sich auch für Personen mit guten Deutschkenntnissen als hohe Hürde.
So vielseitig die Herkunft, so unterschiedlich der Blick von aussen auf Bern. Eine Kurdin ist überwältigt ob der Sprachenvielfalt, für einen japanischen Koch ist Bern internationaler als Tokio, ein Kosovare vermisst die autoritäre Erziehung in den Schulen. Diese Weltreise durch Bern widerspiegelt die vielfältigen Perspektiven der Zugewanderten auf diese Stadt – ein bunter Strauss voller Geschichten und Überraschungen.
Herausgeberin Hannah Einhaus (*1962) ist seit zehn Redaktorin des Stadtteils der «Berner Zeitung«. Sie hat das Konzept entwickelt, die Serie koordiniert, die Texte redigiert und rund die Hälfte der Beiträge geschrieben. Die zweifache Mutter pubertierender Töchter hat in Zürich Geschichte studiert, lebt seit 1994 in Bern. Schon in politischen Engagements vor der Zeit als BZ-Redaktorin gehörten Immigration, Integration und Gleichstellung zu ihren Kerngebieten.