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Als Kind schon ging Fred Sommer mit seinen Grosseltern gerne in den Tierpark Dählhölzli. Später wurde sein Traum Wirklichkeit, und er konnte dort als Tierpfleger anfangen. Als er 1998 in Pension ging, trug er den Titel „Tierparkinspektor“, was so viel heisst wie Betriebsleiter. Aber damit war nicht Schluss, denn einer, der sein Buch „Es Läbe für ds Dählhölzli“ nennt, kann dem Tierpark nicht einfach den Rücken zudrehen. Fred Sommer macht denn auch nach wie vor Tierparkführungen und Diavorträge. Von einem dieser Vorträge schreibt er in seinem Buch: „Won i letschthin ir Matte, won i ufgwachse bi, Dia zeigt ha, het mir e auti Frou, wo näbe üs gwohnt het, vorwurfsvou gseit: Ja weisch Fredu, wäge dyne Güggle hei my Maa un i üs mängisch gergeret, we si em Morge em Füfi kräit hei, u mir nümme hei chönne pfuuse.“ Den ersten Kleinzoo bei sich zu Hause hatte Fred Sommer nämlich schon als Bub: „Tube, Chüngle, Meersöili, Hüehner u Fasane hei zu mine Pfleglinge ghört.“
Auf 76 Seiten erzählt der Autor in schönstem Berndeutsch, was er im Lauf der Zeit im und um das Dählhölzli mit Tier und Mensch erlebt hat. Dabei braucht er Wörter, die man heute nicht mehr oft hört, wie etwa: „Komere mache“ (Einkäufe machen) in der Geschichte „Max, der Ponyhängscht“ oder „fagante“ in der Episode „Wöuf“: „Di chlyne Wöufli, öppe chatzegross, sy bim Gitter usegschloffe, u im ganze Freigheg ume gfagantet.“ Ebenfalls sehr erwähnenswert ist der „Haagebadi“ – wer weiss denn heutzutage noch, dass das ein Gehstock ist, wenn man nicht zufälligerweise einen Grossvater hatte, der seinen Stock ebenfalls so nannte!
Doch zurück zum Dählhölzli: Fred Sommers Buch ist für alle eine Bereicherung, sei es für Leute, die den Tierpark schon kennen, sei es für zukünftige Besucherinnen und Besucher. Denn einerseits erfährt man viel über die Entwicklung des Tierparks, zum Beispiel was die Tierarten oder die Platzverhältnisse anbelangt. Andererseits erlauben die vielen Geschichten und Episoden einen Blick hinter die Kulissen. Wobei, genau genommen, liefen gewisse Ereignisse auch vor den Kulissen ab ... Der Wisent, der in Richtung Thunstrasse abhaute und erst in der russischen Botschaft eingefangen werden konnte, wäre von Anfang an besser hinter den Kulissen geblieben!
Isa Mosimann