Melanie und Doris auf dem Sofa

Melanie Hartmann und Doris Schneider freuen sich über den gewonnenen Kontakt.

Ende Januar hat sich Doris Schneider bei Nachbarschaft Bern gemeldet, weil es ihr und ihrem Mann gesundheitlich so schlecht ging, dass sie Einkäufe nicht mehr selber erledigen konnten. Seither schaut Melanie Hartmann regelmässig vorbei und ist aus dem Alltag des älteren Ehepaars nicht mehr wegzudenken. Doris Schneider ist hart im Nehmen und meistert den Alltag und den Haushalt gut. Ihr Mann ist pflegebedürftig und mit Spitex und Putzkraft erhält sie wichtige Unterstützung. Die beiden Kinder sind ebenfalls regelmässig im Einsatz. Bereits 52 Jahre lebt das Ehepaar im selben Haus. Seit auch Frau Schneider gesundheitliche Einschränkungen hat, werden ihr die Einkäufe aber immer einmal wieder zu viel.
Melanie Hartmann arbeitet Vollzeit, wohnt mitten in der Altstadt und fand Nachbarschaft Bern so toll, dass sie sich engagieren wollte. Da die Unterstützungsanfrage „nur“ Einkäufe betraf, wurde den beiden Frauen die Koordinaten vermittelt, um sich selber zu organisieren. Und so ist Ende Januar Melanie das erste Mal beim Ehepaar Schneider vorbei gegangen. «Da stand in der Tür ein Sonnenschein, wie ich das noch nie erlebt habe», sagt heute Doris Schneider dazu. Sie ist begeistert von Melanie Hartmann und findet, dass sie wie eine Tochter sei, nur halt etwas jünger.
Die beiden Frauen sind inzwischen mehrmals wöchentlich miteinander in Kontakt. Mindestens einmal bringt Melanie Einkäufe vorbei, hält mit beiden einen Schwatz, gleist auch schon einmal eine weitere Unterstützung auf oder packt mit an, wo es gerade gefragt ist. Von Aussen betrachtet, hat man den Eindruck, dass der Kontakt schon weit länger als nur ein paar Monate besteht. Melanie beteuert «der Kontakt ist sehr schön und unkompliziert» und sieht das Ganze als win-win Situation.
Frau Schneider achtet darauf, dass sie Melanie nicht zu sehr beansprucht, damit es ihr nicht zu viel wird. Gelacht wird viel, aber auch das Klagen, was gerade schwierig ist, darf Platz haben. Ein Tandem, das beiden viel bringt.

Simone Stirnimann

Neues bei Nachbarschaft Bern

Seit August 2018 werden von Nachbarschaft Bern in der Altstadt und im Mattequartier Kontakte unter Nachbarinnen und Nachbarn, sogenannte Tandems, hergestellt, sei es für Einkäufe, Computer-Support, Nachhilfe oder was sonst gerade gefragt ist. Simone Stirnimann, die es damals aufgebaut hat, verlässt auf Ende Juli 2022 Nachbarschaft Bern. Sonja Preisig übernimmt ab August die Leitung des Dreierteams und führt die Arbeit weiter. Zurzeit ist Sonja Preisig noch Quartierarbeiterin im Lorraine-Breitenrain Gebiet. Simone Stirnimann wiederum wird der Altstadt erhalten bleiben und startet im August bei Fiona Losinger eine Lehre als Sattlerin.

Nachbarschaft Bern:

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Die Stadt finanziert Betreuung

Je älter wir werden, desto grösser wird die Wahrscheinlichkeit, dass wir weniger mobil sind und Unterstützung im Alltag benötigen. Wunderbar, wenn Angehörige da sind, die sich kümmern. Oder nette Nachbarinnen und Nachbarn, die uns ab und zu unter die Arme greifen, mal einkaufen gehen oder die Wäsche aufhängen. Mit «Nachbarschaft Bern» (www. nachbarschaft-bern.ch) hat die Stadt bereits eine Vermittlungsstelle geschaffen, wo man unkompliziert mit Nachbarinnen und Nachbarn in Kontakt kommen kann. Dies genügt aber nicht immer. Oft benötigen Betroffene professionelle Hilfe und die Angehörigen Entlastung. Hilfeleistungen im Alltag müssen in der Regel jedoch selbst finanziert werden. Dies ist nicht für alle möglich. Deshalb hat die Stadt vor drei Jahren ein neues Angebot geschaffen:
Unter bestimmten Voraussetzungen können Personen im AHV-Alter via sogenannte «Betreuungsgutsprachen» Dienstleistungen beziehen, welche die Stadt mitfinanziert. Dies können Notrufsysteme, Hilfsmittel, Mahlzeitendienste, Mittagstische, Begleitdienste, Haushaltshilfen oder kleinere Wohnungsanpassungen sein. Auch Kostenbeiträge an institutionelle, betreute Wohnformen sind möglich. Als Voraussetzung für Kostengutsprachen gilt, dass ein gewisses steuerbares Einkommen und Vermögen nicht überschritten wird und ein ausgewiesener Bedarf besteht. Pro Monat werden max. Fr. 500.—bezahlt.
Aktuell wird das Projekt evaluiert und die Einführung als ein Regelangebot geprüft.

Ausführlichere Informationen finden Sie unter www.bern.ch/betreuungsgutsprachen  oder über Telefon 031 321 63 11.

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