Bernhard Loosli Foto Nicole Stadelmann

Foto Nicole Stadelmann

Wie bist zum Mattelift gekommen?

Am 22. Mai 2021 habe ich via Kontaktformular auf mattelift.ch einfach mal folgenden Text geschickt: «Als Jungrentner sehe ich eine sinnvolle Tätigkeit in Ihrem Team als Liftboys. Ich wohne in Bern, bin körperlich fit und habe nebst meinem Pensionistendasein noch eine Teilzeitstelle bei der BKW als Besucherführer im Wasserkraftwerk Mühleberg. Der Umgang mit Menschen verschiedener Fasson ist mir also vertraut.» Thomas mir damals mitgeteilt, im Moment sei nichts frei, sie nähmen mich aber auf die Warteliste. Das nächste Mail schickte ich Ende 2021, dann im Februar 2022 und anfangs Dezember 2022. Am 26. Dezember schrieb mir Daniel Schlatter zurück, dass es eine Vakanz ab Juni 2023 gibt. Damit begann der «langwierige und beschwerliche» Bewerbungsprozess, der schliesslich in einer Anstellung mündete!

Wer ist Bernard Loosli – ein Bernard ohne H?

Das fehlende h ist eine Reverenz an meine Geburtsstadt Neuenburg. Obwohl meine Eltern aus dem Emmental stammen, hatten sie das Gefühl,  wenn ich schon dort geboren würde, müsste man meinen Vornamen auch entsprechend schreiben. Ab meinem fünften Lebensjahr waren wir wieder in Bern zurück und das französische rückte so weit in den Hintergrund, dass ich in der Schule alles neu lernen musste.

Wie würdest du dich beschreiben? In einem Bewerbungsschreiben mit folgenden Adjektiven: Effizient, flexibel, lösungsorientiert, vielseitig, verantwortungsbewusst, diskret, diplomatisch, loyal, teamfähig!

Wie kommst zur Arbeit?

Ab Schosshalde habe ich jeweils die Varianten Bus (bis Rathaus), Velo, Vespa oder zu Fuss.

Welchen Dienst hast du am liebsten?

Keine Präferenz, ich bin aber gespannt auf den Winter und den Wecker, der im November um 04:30 klingeln wird.

Was hast du vor deiner Pensionierung gearbeitet? Ich habe verschiedene Verbandssekretariate in selbstständiger Tätigkeit betreut und Ausstellungen sowie Ausbildungsveranstaltungen organisiert.

Ausserdem bin ich seit 2015 als Besucherführer bei der BKW in Mühleberg, seit der Stilllegung des AKW nur noch im Wasserkraftwerk und auf dem Wohlensee als Matrose des BKW-Flosses.

Wie gefällt es dir beim Mattelift? Sehr gut: Einen Monat Arbeit und dann gleich einen Monat Ferien hat man nicht überall … Spass beiseite: Der Kontakt mit den Mättelerinnen und Mätteler und allen anderen Kunden ist immer wieder spannend und bereichernd. Auch das Team mit den Boys und dem Girl ist sehr anregend und die Atmosphäre ist top.

Was schätzt du an der Matte?

Die Atmosphäre und das Ursprüngliche. Man spürt den Hauch der Geschichte und den Geist von Casanova und Weinzäpfel.

Gibt es auch etwas, was du nicht magst hier unten in der Matte?

Die Treppe nach oben, da bin ich immer froh um den Lift.

Könntest du es dir vorstellen, wieder mit demLift mit den Menschen nach oben und unten zu fahren?

Eigentlich nicht, ich käme mir vor wie der Liftboy in einem Kaufhaus …

Gibt es schon eine Anekdote in der kurzen Zeit, seit du im Dienst bist?

Ich höre während der Arbeit gerne Musik. Als einmal Meditationsmusik lief, kam eine Frau vorbei und erkundigte sich nach dem Titel und Interpreten. Sie sei nachts oft unruhig und denke, dass sie diese Musik beruhigen würde. Ich konnte ihre Frage beantworten und ihr den CD-Laden angeben.

Was wünschst du dir vom Matteliftteam und was du den Mätteler in Bezug auf den Mattelift?

Dass wir eine Gemeinschaft mit unterschiedlichen Charakteren bleiben und jeder sein kann, wie er ist. Von den Mättelerinnen und Mätteler wünsche ich mir, dass sie dem Lift weiterhin die Treue halten.

Herzlichen Dank Bernard ohne H …, dass du dir die Zeit genommen hast, dem Mattegucker die Fragen zu beantworten.

Text: Bernard Loosli Bild: Nicole Stadelmann