Sven Gubler Foto Nicole Stadelmann

Foto Nicole Stadelmann

«Und das wirkt sich direkt auf Politik und Organisationen, unsere Arbeitswelt und deren

Management aus. Umso zentraler sind klare Prozesse, motivierte Mitarbeitende sowie genug Zeit, um Themen zu reflektieren.» Dies entnehme ich von der Website von gubler-associates.ch

Schauen wir zurück: Bereits im Herbst 2002 hatte Sven Gubler unter dem damaligen Präsidenten, Benjamin Müller, begonnen, sich aktiv an die Präsidentenrolle als Matteleist-Präsident heranzutasten. Mit viel Elan, Energie und Willen war es dann im März 2003 soweit und Sven wurde zum neuen Präsidenten gewählt. Rund 10 Jahre leitete er das Geschick des Quartiervereins. Sven ist und war immer ein engagierter, umtriebiger, vernetzter und aktiver Zeitgenosse. Privat zog er mit seiner Frau Eveline aus der Matte nach Kehrsatz. 2010 wurde er erstmals Vater eines Sohnes und vier Jahre später  einer Tochter.

Nun aber vorwärts in die Gegenwart. Nachdem Sven Gubler lange Zeit als Bern-City Direktor waltete, ist er im Frühling zum Präsidenten gewählt worden. Anlässlich dieser Mitgliederversammlung erzählte er mir, dass er neu in eine Bürogemeinschaft in die Matte ziehen würde.

Gemeinsam mit Nicole pilgere ich also an die Wasserwerkgasse 6 in die Bürogemeinschaft der Gubler-Asscociates GmbH und centraldesk GmbH. Wir werden in den hellen grossen Räumen herzlich empfangen. Sarah Lanz, die Geschäftsführerin und Michal Habegger, ihre Mitarbeiterin von der Firma centraldesk GmbH, lassen sich von unserer Anwesenheit nicht stören und sind mit ihren Arbeiten am Bildschirm beschäftigt.

Sven Gubler ist mit seiner Firma vor allem in Beratungen, Politik, Verwaltung, Verbänden und in der Wirtschaft tätig.

«Ich bin nicht in der Politik, ich begleite die Politik», erwidert er auf meine Frage, wieso er denn in die Politik gegangen sei.

Sein Talent besteht darin, dass er zwischen den verschiedenen Gremien vermitteln kann. Dies entspricht auch seiner persönlichen Lebensweise. Harmonie ist für Sven Gubler wichtig, auch wenn er sich klar durchsetzen kann, will er doch, dass es für alle stimmt. Es allen recht machen, so wie er gerne möchte, kann aber auch er nicht. Wenn man ihm zuhört, in welchen Gremien er überall mitmischt, dann kann man nur noch staunen, woher dieser Mann die Energie hernimmt. «Für mich ist es wie ein Heimkehren, wieder in die Matte zu kommen. Ich fühle mich nach wie vor zu Hause hier. Die vielen Dienstleister, Kreativen, Läden, Restaurants, auch der Coffee Coaching Club an der Gerberngasse, dies gefällt mir. Es ist wirklich ein schönes aktives Wohnquartier geworden.»

«Was hast du damals als Matteleistpräsident mitgenommen?»

«Die Matte hatte immer eine spezielle Rolle in den Altstadtleisten und ich habe die Sitzungen der Vereinigten Altstadtleiste nicht so ernst genommen und fehlte oft. Der damalige Präsident der VAL, Jimy Gyger zitierte mich zu einem Gespräch. Das Gespräch begann ganz harmlos. Nach rund einer Viertelstunde Monolog hatte ich heisse Ohren und habe danach keine einzige Sitzung mehr verpasst, ausser als mein Sohn Maurice auf die Welt gekommen ist», sagt er lachend. Und wer Jimy Gyger kennt, kann sich gut vorstellen, wie dieser Monolog stattgefunden hat.

«Willst du nicht Politiker werden?»

«Ich will nicht Politiker werden, ausser Bundesrat», – sagt er lachend. Dies ist typisch für den Löwegeborenen Sven, hoch hinaus und doch bescheiden bleiben.

«Was hat dich gereizt, die Nachfolge von Jimy Gyger anzutreten?»

«Die Herausforderung ist es, die Geschäftsführerinnen von Bern City zu unterstützen, denn diese können nicht alles alleine machen, die Tätigkeiten sind vielseitig. Der Präsident kann da mal bei den Behörden und Partner vorsprechen und die unterschiedlichen Bedürfnisse anbringen und dadurch die Geschäftsführerinnen unterstützen und entlasten.» «Wie viel hilft dir deine Sensibilität dabei?» Er lacht verlegen. «Ich habe sicher eine gewisse Fähigkeit, die verschiedenen Bedürfnisse wahrzunehmen, dies hilft mir auch im Umgang mit den unterschiedlichsten Menschen.»

Sven ist ein Familienmensch: «Ich bin wohl die grössere Gluckere als Eveline, denn ich möchte, dass es meiner Familie und meinem Umfeld gut geht», betont er.

«Wer ist strenger mit den Kindern?» «Als Elternpaar ergänzen wir uns gut», weicht er aus.

«Hast du genügend Zeit bei deinen vielen Verpflichtungen?» «Ja, das Wochenende gehört meiner Familie. Da mache ich keine Termine ab, ausser ich kann sie mitnehmen. Eveline arbeitet übrigens einen Tag bei mir hier im Büro und unterstützt mich ebenfalls sehr in meiner Tätigkeit», wendet er spontan ein.

«Wieso bist du wieder in die Matte gekommen?»

«Gibts einen schöneren Ort … Die Stabilität in der Matte ist gross und ich kenne nach wie vor viele Leute hier unten. Unsere Familiencoiffeuse Karin Zbinden ist hier. Nein, ich persönlich gehöre nicht zu ihren Stammkunden. » Er fährt mit seiner Hand über seinen kahlen Kopf.

Sven kommt mit dem Velo zur Arbeit. «Also du machst Sport? frage ich ihn erstaunt. «Ja, wenn du meinen Arbeitsweg als Sport betrachtest, ansonsten bin ich eher ein aktiver «Sport-Lueger.»

«Was wünschst du dir für die Stadt Bern?»

Das gegenseitige Verständnis für Kultur, Politik, Wirtschaft, Bevölkerung, Tourismus, ohne dass jeder dem andern den «Schnegg» zuschiebt. Wir haben eine wunderbare Stadt», schwärmt er. «Und die Matte soll ihren offenen Dorfcharakter behalten, man grüsst sich, man kennt sich …. Gut, dass die Schulen hierbleiben, … und dass wir die Aare hoffentlich noch lange sehen können», sagt er, nachdenklich geworden.

«Und zum Schluss schreibe ich, dass du mit deiner Familie in die Matte ziehst. «Ne, nei, im Moment ist das kein Thema. Die Kinder sind noch in der Grundschule und wir haben ein grossen Garten in Kehrsatz.» «Ah du gärtelst … ne, nei, ich mähe nur den Rasen. Eveline findet ich könnte ruhig ein bisschen mehr tun. Die Wohnsituation ist im Moment gut so wie sie jetzt ist», stellt er klar.

«Welche Frage ist dir noch nie gestellt worden?» Schweigen … und dann erzählt er uns seinen Lieblingswitz, … aber den kann euch Sven, liebe Leserin, lieber Leser selber erzählen.

Die beiden Löwegeborenen Nicole und Sven verziehen sich zur Fotosession. Sarah und Michal können sich für einen Moment von ihren Bildschirmen lösen und stossen dazu.

Michal, Sven und Sarah Bild Nicole Stadelmann

Bild Nicole Stadelmann

Bevor wir uns verabschieden, erinnere ich mich gerne daran zurück, mit welchem Elan Sven als damaliger Matte-Leist Präsident die anspruchsvolle Situation nach dem verheerenden Hochwasser im Jahr 2005 managte und den Aufbau des Quartiers begleitete. Heute noch: «Chapeau, Sven». Vielen herzlichen Dank für deine offene und humorvolle Art und weiterhin gutes Velostrampeln mit dem E-Bike in die Matte und zurück.

Text: Rosmarie Bernasconi Bilder: Nicole Stadelmann


Bürogemeinschaft:

gubler-associates.ch centraldesk.ch Wasserwerkgasse 6, 3011 Bern