Vor 25 Jahren wurde im Mattequartier mit einer gehörigen Portion Zufall die CREAMETAL AG gegründet. Heute ist das Unternehmen als Zulieferer für Metallbaubetriebe und Schlossereien rund um den Globus nicht mehr wegzudenken. Eine wahre Berner Erfolgsgeschichte.

Wir schreiben das Jahr 1997 und die Schweizer Bauindustrie hatte einige happige Jahre hinter sich. So auch die Schlosserei Karl Zimmermann AG im Berner Mattenquartier. Die Aufträge blieben immer häufiger aus und die Margen waren gar mager geworden. Ein ähnliches Bild zeigte sich bei den Grossunternehmen. Diese fertigten plötzlich Produkte zu Dumpingpreisen an, die sie sonst verschmähten: Zum Beispiel hundskommune Geländer. Ein einfaches Fabrikat, das alle brauchten. Der Einstieg der Grossen ins Geländer-Geschäft bekam auch die Karl Zimmermann AG zu spüren. Denn mit den Produktionskosten konnte das mittelständische Unternehmen schon lange nicht mehr mithalten.

Familie Zimmermann vor25 Jahren

Familie Zimmermann vor 25 Jahren

Das Ei des Kolumbus

Was sollte man also tun, fragte sich der heute 90-jährige Ur-Mätteler Hans Zimmermann Senior? Beim alltäglichen Gang aus der Küche in der Wasserwerkgasse 31 lag es da: Das Ei des Kolumbus. Der ausziehbare, leicht angerostete Pfannenuntersatz, der bestimmt schon 50 Jahre im Familieninventar war. Sollte dieses Alltags-Ding die Geländer-Innovation des Jahrzehnts werden? Wenn es gelingen würde, diesen Pfannenuntersatz überdimensioniert herzustellen, könnte man die Stäbe in den Geländern flexibel mittels einem Scherensystem herstellen. Und damit mindestens doppelt so schnell sein wie die Konkurrenz.

Prestigeträchtiger Preis im ersten Jahr

Hans Sohn Thomas verstand noch wenig von Vaters Idee. Der zweite Sohn Kari hingegen war gleich Feuer und Flamme. Er machte sich auf zu einem befreundeten Konstrukteur, Lochers Karl Ludwig. Dieser verbrachte Tage und Nächte damit, die Nullserie dieses überdimensionalen Pfannenuntersatzes herzustellen.

Verleihung Bundespreis an Creametal

Verleihung Bundespreis

Der Rest ist schnell erzählt: Wenige Woche nach diesem Prototyp wurde die CREAMETAL AG gegründet, der Mega-Pfannenuntersatz CREA-STAR getauft und der mittlerweile bekehrte und überzeugte Thomas baute den Vertrieb des Unternehmens auf. Im ersten Jahr schon wurde der deutsche Bundespreis für innovative Leistungen im Handwerk gewonnen und bis heute wurde die CREA-STAR weit über 1200-mal in der ganzen Welt verkauft. Das Unternehmen geschäftet heute in Kappelen und wird erfolgreich vom Arberger Mario Weber geführt – dem ehemaligen «Stift» der Schlosserei Karl Zimmermann AG. Zimmermanns Pfannenuntersatz als Beginn einer wahren Erfolgsgeschichte.