Nadja Kehrli-Feldmann, Sozialarbeiterin Beratungs- und Sozialdienst in der Kirchgemeinde Nydegg

Nadja KehrliFoto: Christian Pfander / Tamedia AG

Nadja Kehrli wohnt mit ihrer Familie, Ehemann, zwei Söhne (9 und 12 Jahre alt) und einem Kater in der Siedlung Baumgarten, also nicht unweit der Matte.

Du bist als Nachfolgerin von Lilian bei der Kirchgemeinde angestellt - seit wann bist du dort?

Bereits seit dem 1. August letzten Jahres arbeite ich nun in der Kirchgemeinde Nydegg. Die Übergabe und die sehr kurze Zusammenarbeit mit Lilian waren enorm toll. Vieles konnte ich gut aufgegleist und strukturiert übernehmen, einiges wird von mir neu überarbeitet oder als neues Projekt ausgearbeitet. Momentan habe ich jedoch neue Projekte etwas hinten angestellt aufgrund der Pandemie-Situation. Sobald ich jedoch Projekte habe, die spruchreif sind, werde ich diese auch in der Matte herumerzählen.

Nadja Kehrli, Bild: Stefan Pfander, Bernerzeitung

Was gefällt dir an deiner Arbeit?

Ich habe ein sehr breites Aufgabenfeld und kann meine Stärken einbringen. Besonders gut und gerne mache ich Beratungsgespräche: Ich suche gerne nach Lösungen und finde es toll, dass ich Zeit habe, Prozesse zu begleiten. Die Fragestellungen sind enorm spannend und decken viele Themenfelder ab, beispielsweise Fragen um Asyl- und Migration, Budget und Schulden oder Unterstützung bei Bewerbungen. Manche Fragestellungen fordern mich und ich kann diese nicht immer sofort beantworten. So muss ich zum Teil auch vermitteln und vernetzen. Durch mein grosses Netzwerk und durch meine offene Art fällt mir dies einfach. Die Gemeinwesenarbeit ist ebenfalls ein wichtiger Schwerpunkt in meiner Arbeit. Mir gefällt die Arbeit mit Menschen und die generationenübergreifenden Projekte.

Was sind deine Projekte bei der Kirchgemeinde?

Meine Hauptaufgabe in der Kirchgemeinde ist die Beratungstätigkeit im Beratungs- und Sozialdienst der Kirchgemeinde Nydegg. Daneben führe ich einige Anlässe als Projektleiterin: Der wichtigste Event ist sicherlich unser Flaggschiff, die NydeggNacht. Dieses Jahr soll die NydeggNacht im September in einem etwas grösseren Rahmen mit Flohmi, Foodtrucks, Unfassbar und tollen Kulturleckerbissen stattfinden. Weitere Projekte, die ich begleite, sind die offene Kirche, Teezeremonie und die Weiterbildung für Freiwillige mit der Kirchgemeinde Münster, 1. Advent untere Altstadt und das Adventsfenster mit dem Matteleist, was letztes Jahr aufgrund Corona leider abgesagt werden musste.

Wie hat sich deine Arbeit während der Coronazeit verändert?

Die Beratungstätigkeit hat sicher zugenommen; statistisch begleite ich zurzeit mehr Personen im Vergleich zu letztem Jahr. Veranstaltungen konnten seit November 2020 nicht mehr durchgeführt werden und ich war oft allein im Büro. Zum Glück durfte ich ins Büro, damit ich für Passant:innen und spontane Klient:innen für niederschwellige Beratungen verfügbar war. Ich konnte seit den Lockerungen letzten Mai 2020 auch wieder Termine für Beratungen vor Ort vereinbaren. Physische Treffen waren für Personen in schwierigen Lebenssituationen wichtig.

Wie gefällt es dir in der Matte?

Ich liebe die Matte, das Quartier ist enorm lebendig. Es gefällt mir, wie die Kinder draussen spielen, die offenen Terrassen der Restaurants, die Lädelis, das Quartierschulhaus und die Nähe zum Zentrum. Wenn meine Jungs alt genug sind, um unsere Wohnung zu übernehmen, ziehen mein Mann und ich in die Matte oder in die Altstadt.
Herzlichen Dank Nadja und schön bist du hier in der Matte tätig.

Veranstaltungen:

 Informationen zu den Veranstaltungen unter www.nydegg.refbern.ch

AareTräff in der Mattenenge

Nachdem 2018 die Büros der Sozialdiakonie in der Mattenenge 7 mit dem Umzug an den Nydegghof frei wurden, sah das Nydegg-Team der Jugendarbeit die Chance, die Räume in einen bunten Ort für Kinder und Jugendliche zu verwandeln. Im Winter 2019 konnte das Projekt ‘AareTräff’ tatsächlich realisiert werden. Seither konnte der Jugendraum durch viele verschiedene Veranstaltungen – vom Kerzenziehen bis zum HipHop-Workshop – mit Leben gefüllt werden. Das Ziel ist es, Räume für Kinder und Jugendliche zu schaffen, die auf ihre Bedürfnisse zugeschnitten sind und die sie aktiv mitgestalten können. Ausserdem war es schon lange ein grosses Anliegen der Jugendarbeit, dass es neben den punktuellen Angeboten wie dem Sommerlager, Graffiti-Workshop oder Skitag auch einen regelmässigen Treffpunkt für Jugendliche gibt – wofür aber die entsprechenden Räume gefehlt haben. Dank dem ‘AareTräff’ ist es nun möglich, einen Jugendtreff anzubieten, der alle 2 Wochen stattfindet und genau diese Lücke füllen soll. Der wichtigste Grundsatz bleibt der gleiche: Die Jugendarbeit soll für alle offen sein – ganz egal, wer man ist, von wo man kommt und was man glaubt.

Dominic Amstutz, Jugendarbeiter


Wer den Jugendraum gerne für einen privaten Anlass mieten möchte kann dies über das Reservationssystem auf der Nydegg-Homepage tun.
www.nydegg.refbern.ch

 Klavier und Graffiti