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«Du gehst schon frühmorgens in die Bar?», neckt mich Peter. Tja, wenn man mit Lars Urfer und Thea Kreuter von der Matte Brennerei abgemacht hat, dann ist das eben auch frühmorgens möglich, eine Bar zu besuchen. «Die Kaffeemaschine ist defekt», begrüsst mich Lars munter. «Komm wir gehen zu Shiva ins Ligu Lehm.» Mittlerweile ist Thea zu uns gestossen. Ich mache die obligaten Fotos von den beiden in der Matte Brennerei und dann geht’s zum wohlverdienten Kaffee zu Shiva.
Seit Oktober 2016 betreibt Lars Urfer mit seinem Team die Matte Brennerei und die Bar in der ehemaligen Broncos-Loge am Mühlenplatz 5. Seit November 2017 ist die 28-jährige Thea Kreuter als Geschäftsfüh- rerin Bar/Event mit im Team.
«Was hat dich dazu bewogen, Thea insTeam zu holen?» «Am Anfang dachte ich, dass ich vieles selber schaffen kann, aber dies wurde zunehmend schwieriger. Das hat sicher auch damit zu tun, dass ich damals noch nicht genau wusste, wohin dieses Projekt uns führen wird», erklärt mir Lars. «Und da ich eher ein Chaot bin, ist es sicher besser, dass ich jemand in meiner Nähe habe, die strukturiert arbeiten kann.
Barleitung in Frauenhand
Thea lächelt ihr beson- nenes Lächeln. «Ja, Lars ist ein Chaot, dies ist wohl auch der Grund, dass wir uns so gut ergänzen im Team.» Sie ist für die Leitung der Bar und der Events in der Matte Brennerei zuständig. «Ich bin wirklich strukturiert und bin auch froh, dass ich diese Qualität hier einbringen kann. Ich organisiere gerne und so liegt es mir auch, die verschiedenen Anlässe zu koordinieren.»
«Was habt ihr für Anlässe geplant?»
Thea schaut mich an. Sie ist ruhig und besonnen, bevor sie antwortet. Lars ist zwischenzeitlich kurz abgehuscht, ganz «der Hansdampf in allen Gassen».
«Ich organisiere die Gin-Tastings, die Brennworkshops, aber auch Polterabende. Die sind sehr beliebt geworden. Firmenanlässe und Teamevents, wie zum Beispiel Coctailkurse, finden hier in der Matte Brennerei statt. Die Bar ist nur Donnerstag bis Samstag geöffnet, da gibt es schon noch Potenzial, um andere Anlässe zu organisieren. In den Brennkursen können die Teilnehmer ihre eigenen Kreationen herstellen. Es ist faszinierend, mitzuerleben, wie unterschiedlich die Produkte schlussendlich herauskommen», ergänzt sie.
Brennen für Tüftler
«Aber mit dem Brennen hast du nichts zu tun?», frage ich Thea.
«Nein, das überlasse ich dem Tüftler Lars und dem Brennteam», sagt sie bestimmt. «Ich habe nichts mit der Produktion und dem Verkauf zu tun. Ich bin mit der Bar und den Kursen genug beschäftigt», schmunzelt sie. Thea ist von Rotkreuz nach Bern gezogen, der Liebe wegen. Wie viele, die nach Bern kommen. Sie begann die Hotelfachschule in Luzern und absolvierte dann den Abschluss in Thun. «In Thun war es für mich viel persönlicher und auch angenehmer», hält sie fest. Thea mag Harmonie und Menschen und ist sehr sportlich. «Jetzt können wir ja über Lars reden, während er weg ist», sage ich verschmitzt. «Was schätzt du an ihm?»
«Lars lässt mir viel Spielraum. Wir sind ein gutes Team. Manchmal nervt es mich schon ein bisschen, wenn er so unstrukturiert ist, aber er hat auch viele Ideen und so sprudelt es bei ihm. Manchmal hole ich ihn dann mit meiner Art wieder auf den Boden der Realität. Negatives gibt’s über ihn aber nicht zu sagen.»
Das Matte Brennerei-Dutzend: Ein gutes Team
«Wir haben gerade über dich gesprochen», sage ich zu Lars, der inzwischen wieder zu uns gestossen ist. Für einen kurzen, aber nur ganz kurzen Moment sieht er uns überrascht an und grinst.
«Was hast für Ziele in diesem Betrieb?», frage ich Thea.
«Ich möchte die administrativen Strukturen verbesern, aber auch bessere Abläufe schaffen, damit es für alle etwas einfacher wird.» Thea schaut nachdenklich in die Weite.
«Was schätzt du an Thea?», will ich nun auch von Lars wissen.
«Sie ist eigenständig, pflichtbewusst. Wir ergänzen uns gegenseitig. Sie kann sehr gut zuhören und ist für mich die ideale Besetzung für den Job. Ich bin sehr froh, dass ich ihr viel abgeben kann, damit ich Neues entwickeln kann. Ich möchte vorwärtsstreben und mich ständig verbessern. Ich möchte Neues ausprobieren», erzählt Lars.
«Ich bin froh, ein gutes Team zu haben, seien es die Brenner oder alle andern, die hier arbeiten, an der Bar oder wo auch immer. Wir sind zur Zeit rund 12 Leute, oft machen «Studies» mit, die etwas zu ihrem Studium dazuverdienen wollen und es macht Spass in einem solchen Umfeld arbeiten zu können.»
«Was hat sich in den letzten zwei Jahren verändert, seit du hier begonnen hast?», frage ich nach. «Wir haben sicher Erfolg mit unseren Produkten und dadurch, dass wir Events und Kurse machen, sind wir nicht nur von der Bar abhängig und das ist auch gut so.» Unsere Zeit ist um. Lars schaut nervös auf sein Handy, denn bereits steht der nächste Termin an.
Herzlichen Dank Thea und Lars für eure Zeit und merci für den Kaffee bei Shiva, denn weder Thea und ich hatten Geld dabei! - Rosmarie Bernasconi