Roland Kulli«Ich bin Rolä», stellt er sich vor. Roland Kulli, 27.2.1953, ist der neue Liftboy und seit dem 1. Mai beim Mattelift angestellt. Rolä lebt in Schliern, wenn es sein Arbeitsplan zulässt fährt er mit den ÖV zum Mattelift. «Das Auto brauche ich nur, wenn ich Frühschicht habe», betont er.

Seit 31 Jahren lebt er mit seiner Partnerin Myrta Rodel zusammen. «Wir hatten noch gar keine Zeit, zu heiraten», meint er grinsend. «Für uns stimmt es so und muss auch nicht geändert werden.»

«Wie bist zum Mattelift gekommen?»

«Ich kenne René Nobs, der längere Zeit beim Mattelift gearbeitet hat. Oft sehe ich ihn im Ausgang. Als ich ihm erzählte, dass ich noch einen Nebenjob suche, meinte er, dass ich mich doch bei Thomas Zimmermann melden solle. Der Sohn meiner Partnerin arbeite als Koch im Einstein. Von dort wusste er, dass Thomas Zimmermann einen Anlass im Einstein hatte und so kam der Kontakt zustande. Es gab keine langen Diskussionen zwischen Thomas und mir. Nun bin ich eben angestellt und das gefällt mir.»

«Was hast du denn vorher gearbeitet?»

«Ich war über 20 Jahre bei der Suva tätig. Ich kümmerte mich um komplexe Schadenfälle und suchte mit Arbeitgebern nach Möglichkeiten, Menschen neu einzugliedern. Es war kein einfacher Job. Nach 20 Jahren hatte ich das Gefühl, dass es nun reicht. Ich war damals 61. Zur Pensionierung war es eigentlich noch zu früh und doch entschloss ich mich, den Job an den Nagel zu hängen. Irgendwie würde es schon gehen. Einen Vorbezug der AHV kam für mich nicht in Frage, so dass ich mich noch nach einem Nebenjob umsah. Seit einiger Zeit klebe ich Plakate für eine Plakatgesellschaft und neu bin ich eben als Liftboy tätig. Mit der Pension und diesen Jobs reicht es mir zum Leben und da meine Partnerin auch arbeitet, reicht es sogar gut.

«Was arbeitet deine Partnerin? »

Myrta arbeitet das ganze Jahr für die Fasnacht, denn sie stellt Fasnachtskleider für Guggenmusiken her. Dies gibt immer viel Arbeit. Sie konzipiert zusammen mit den Gruppen die Kostüme und näht dann die Kleider nach deren Vorstellungen. Sie hat keinen Laden, aber das Atelier «Kreativ-Atelier-Myrta» in Köniz.

«Was machst du in deiner Freizeit?»

Früher war ich oft im «Bröncu» jetzt bin ich ab und zu im JetLäg. Ich mag es, mit Menschen zusammen zu sein, mich mit Kollegen auszutauschen. Für mich ist aber auch das Reisen ein wichtiger Bestandteil in meinem Leben. Ich mag ferne Länder und ich mag die Wüste. Die Einsamkeit liebe ich genauso wie die Geselligkeit.»

«Wie lange willst du beim Mattelift bleiben?» «Ui, das ist aber eine heikle Frage», meint er verschmitzt. Wenn du jetzt schreibst, dass ich vielleicht noch ein halbes Jahr eine Europareise machen möchte? Ich weiss es nicht, denn mir gefällt es schon als Liftboy zu arbeiten. Ich fühle mich wohl hier in der Matte. Ich habe den Eindruck gewonnen, dass Liftboys zum Quartier gehören. Ich bin wirklich eine Plaudertasche», grinst er zum Schluss unseres Gespräches. Kein Problem, man hört Rolä gerne zu. «Ich höre aber auch gerne zu. In einer kurzen Liftfahrt erfahre ich oft ganz viel. Es ist ein spannender Job als Liftboy zu arbeiten.»

Herzlichen Dank Rolä. Ich hoffe, dass du viel Spass bei deinen Fahrten haben wirst.