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Bei dieser schweisstreibenden Hitze schreiben – ich sollte ja auch ein bisschen denken dabei – ist eine grosse Herausforderung! Meine Hirnaktivität ist auf ein Minimum reduziert, meine Glieder sind schwer und hängen schlaff herunter und mein Herz pumpt heftig in seinem Bemühen, sich nicht mitreissen zu lassen. Meine Poren sind weit offen und registrieren mit Erleichterung jeden noch so kleinen Lufthauch, der mir einen Bruchteil einer Sekunde lang etwas Kühlung verschafft. Ich fühle, wie mein Körper Hitze abstrahlt, sitze reglos da …
In der Aare treiben, auf dem Rücken liegend in den Himmel staunen, das Kräuseln des Wassers auf meiner Haut und ab und zu ein paar heisse Sonnenstrahlen, unter den vielen Grün der Bäume hindurch gleiten, vorbei an Sandsteinfassaden, in deren Fenstern sich das Glitzern der Sonne auf dem Wasser spiegelt, da durch eine Stelle mit leichten Wellen, dort durch eine wirbelnde Strömung – ich welle und kreise, drehe und winde mich, tauche ein und auf, leicht und schmiegsam, durch und durch beweglich …
Träumend bin ich ans Meer gelangt, liege im Sand, Wellen lecken an mir und schwappen über mich hin, Sonnenstrahlen spazieren und hüpfen über meinen Körper – abwechselnd spielen sie auf meiner Haut, erfinden immer neue Rhythmen und entlocken ihr kleine Schauerkaskaden – dazu das Gurgeln und Plätschern um mich her, das schleifende Geräusch des weg rieselnden Sandes, das Tosen und Krachen der Brandung an den Felsen weiter weg, die kreischenden Schreie der Wasservögel …
Mit prickelnder Haut, tanzenden Blutkörperchen, mühelos schlagendem Herzen, sanftem Atmen dehne ich mich weit über meinen Körper aus, jede Zelle ein Lächeln … Pierrette Hurni