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Der Matte-Leist ist ein Verein, der seit 1880 aus engagierten Gewerbetreibenden, QuartierbewohnerInnen, Freunden des Quartiers und Liegenschaftseigentümern der Matte besteht. Die Mitglieder engagieren sich aktiv für die Belange des Quartiers, um Wünsche und Bedürfnisse der MättelerInnen gegenüber den Behörden und Organisationen der Stadt Bern zu vertreten. Hier ein kleiner Ausschnitt aus dem Jahresprogramm 2024. Der ganze Jahresbericht wurde bereits in der Brunnezytig abgedruckt.
Matte-Kita
Der Gemeinderat kündigte im Frühjahr an, die Kita Matte an der Aarstrasse auf Ende Februar 2025 zu schliessen und mit der Kita Altenberg zusammenzulegen. Diese Entscheidung wurde aus betriebswirtschaftlichen Gründen getroffen, denn, so die Stadt, die Kita Matte sei defizitär und verzeichne eine sinkende Nachfrage. Angesichts des aktuellen Zuwachses von Familien mit Kindern in der Matte stiess die Entscheidung bei vielen auf Unverständnis. Im August reichte eine Mutter die Petition «Rettet die Kita Matte vor der Schliessung» bei der Stadt ein. Trotz der Sommerferien haben innerhalb von fünf Wochen die Unterstützenden der Petition, zu denen auch der Matte-Leist gehört, 1500 Unterschriften gesammelt. Die Stadt hielt dennoch an ihrem Schliessungsentscheid fest.
Begegnungszone
Im Frühsommer wurde in der Schifflaube auf Höhe der Matteschule eine sogenannte Begegnungszone eingerichtet. Hier gilt eine Tempolimite von 20 km/h, und FussgängerInnen haben Vortritt. Fussgängerstreifen sind in solchen Zonen nicht erlaubt. Begegnungszonen haben sich in Bern als effektive Massnahme zur Verbesserung der Verkehrssicherheit und Lebensqualität etabliert, und es gibt mittlerweile über 120 solcher Zonen – mit steigender Tendenz. Diese Massnahme soll die Verkehrssicherheit erhöhen und ein entspannteres Lebensgefühl in den verkehrsberuhigten Quartieren fördern. In der Matte hat die Einführung jedoch zu Problemen geführt: Der Fussgängerstreifen zwischen der Matteschule und dem Spiel- und Sportplatz wurde entfernt, während viele Autofahrende die Begegnungszone nicht als solche erkannten.
Laut Verkehrsplanung der Stadt Bern sollten solche Bereiche durch signalisierte Eingangs- tore, Bepflanzungen und Markierungen wie die Aufschrift «20» deutlich gekennzeichnet werden. Da die Matte zum UNESCO-Weltkulturerbe gehört, gestaltet sich die Umsetzung dieser Signalisierung jedoch kompliziert. Wegen der unzureichenden Erkennbarkeit der Begegnungszone und des fehlenden Fussgängerstreifens ist die Sicherheit der Kinder beeinträchtigt. Der Matte-Leist steht im Austausch mit der Schule, den Eltern und der Verkehrsplanung der Stadt, um Lösungen zu finden. Um den Bedenken der Eltern und Lehrer Rechnung zu tragen, und um die Sicherheit der Kinder zu gewährleisten, wurde im Sommer ein Verkehrsdienst vor der Schule eingerichtet, der nach wie vor dort aktiv ist.
Text Valentin Oppermann