Diese Geschichte handelt von zweiten spannenden Tagen im Leben von Mättu und seinem Freund Janic, zwei 10-jährigen Jungen, die in der Matte wohnen.

Mättu und Janis

Der Winter steht vor der Tür. Mättu und Janic sind auf dem Weg zu Kommissar Schnötelbach in Bümpliz. Endlich möchten sie ihn besuchen, denn seit dem letzten Detektiv-Fall, als die Schweizer Nationalbank ausgeraubt wurde, sind sie gute Freunde geworden. Sie läuten. Doch nichts geschieht. Janic versucht die Tür zu öffnen. Und tatsächlich, sie gibt nach. Mättu und Janic gehen rein. Alles steht Kopf.
«Was ist denn da los?», meint Janic, «Hallo – Kommissar Schnötelbach, ist da jemand?»
Keine Antwort! Janic ist besorgt: «Mättu komm, wir gehen nach oben.»
Im Schlafzimmer im 1. Stock, inmitten des Chaos, entdecken die Beiden einen roten zusammengeknüllten Zettel.
Schnell öffnet Mättu ihn und liest: «Hilfe! Sie kommen. Im Wald, beim WESTS …», dann hören die Buchstaben auf.
«Was soll denn das bedeuten? Vielleicht ist er entführt worden?», sagt Mättu. «An welchem Fall arbeitet er wohl ak-
tuell?» Doch Janic antwortet nicht: «Los Mättu, wir müssen zur Polizei, da ist was faul!»
Janic und Mättu fahren zum Polizeiposten und treffen sogleich auf Kommissar Pfnüsi: «Hei Jungs, euch kenn ich doch. Seid ihr nicht die beiden Detektive Mättu und Janic? Herr Schnötelbach hat grad letzthin von euch erzählt...!» Janic schmunzelt: «Genau die sind wir! Und wir suchen gerade den Kommissar. Wann haben Sie ihn zum letzten Mal gesehen?» Kommissar Pfnüsi runzelt die Stirn. «Gestern?» Jetzt fiel es Mättu ein. «Kommissar Schnötelbach war doch an diesem Fall. Dieser Bugatti La Voiture Noire, oder?» Ein Schnäppchen! Läppische 16.5 Millionen Schweizerfranken kostet er nämlich, der Bugatti La Voiture Noire. Er wurde vor einem Monat an der Expo in Bern ausgestellt, da der Autosalon Genf nun ja Geschichte ist. Und dann? Ganz Bern, die Schweiz, die Welt, war in Aufruhr. Dann war er nämlich weg! Einfach geklaut!
Mättu und Janic schauen sich mit grossen Augen an: «Ojojoj …?» Ihnen schwante Böses. «Wir waren gerade bei Kommissar Schnötelbach zuhause und fanden dort ein riesiges Chaos vor. Und einen roten Zettel, worauf stand…» «Ohooo…!» unterbrach Herr Kommis-sar Pfnüsi die Beiden: «Es ist schon so spät! Ich muss gehen. Tschüss Jungs, es war mir eine Freude!» Janic schüttelt verwun-dert den Kopf: «War das nicht ein bisschen merkwürdig?» Und Mättu entgegnet: «Finde ich auch, hhm ... komm, wir gehen ins Westside und checken da mal den Wald beim Westside aus.»
Mit dem 8er Tram düsen Janic und Mättu zum Westsi-de. Dort angekom-men sagt Janic plötz-lich zu Mättu: «Was macht denn Kommissar Pfnüsi hier mit einem Talahon-Töffli?» Mättu schaut sich um, hört jedoch nur noch das Brummen eines Motors. «Kommissar Pfnüsi mit einem Talahon-Töffli? Komm schon Janic…!» Doch Janic bleibt dabei: «Ich schwöre! Komm wir nehmen ein Elektro-Trotti und folgen ihm! Ich habe vorgestern grad die App runter geladen.» Also schnappen sich die Beiden ein Trotti und fräsen los. «Da drüben, er fährt in Richtung Wald!» Da sieht Mättu einen Erdhügel und jumpt darüber.
Die beiden schreien vor Freude! Mättu kann sich gerade noch auffangen und driftet durch die Kurve! Sie vergessen schon fast, weshalb sie da sind, als Janic eine Spur entdeckt: «Da, das Töffli von Kommissar Pfnüsi! Jetzt sollten wir uns stillhalten… hörst du das auch? Na wer sagts denn, das ist die Stimme von Kommissar Pfnüsi.» Die Beiden folgen den Fussspuren und stehen plötzlich an einer Strasse vor einem schwarzen Mercedes . «Da, Herr Schnötelbach, er sitzt drin, ganz sicher.» Das Auto beschleunigt. Geschockt schauen sich die beiden Jungs an. «Und nun?» Janic überlegt scharf.
«Los, wir schnappen uns das Talahon-Töffli, das ist schneller als das Trotti. Mättu, du knackst doch jedes Schloss!»
Mättu schmunzelt «Klar, und seit unserm letzten Fall hab ich das Dietrich-Set immer mit dabei.» So rennen die Beiden los und schwingen sich schon bald aufs Töffli. «Lass uns die Abkürzung durch den Wald nehmen.» sagt Janic, und schon fräsen sie los. «Dort, dort ist der Mercedes, sie fahren zur Hauptstrasse.» Tatsächlich schaffen sie es, dem Mercedes zu folgen. «Mättu, wir können ihnen nicht mehr stundenlang folgen. Wenn sie auf die Autobahn fahren bedeutet das ‘Game-Over’.»
«Stimmt!», ruft Mättu von vorne her: «Was machen wir denn jetzt? Janic, du hattest letzthin Knallfrösche mit dabei. Oder?».
Janic greift so gut es geht in die Hosentasche und wird fündig.
«Ja, ich habe sie. Doch wie knall ich die ans Auto? Und Mättu ruft erneut: « Oha, cool, nimm doch meine X-Shot, die ich von Yohann und Joshua zum Geburtstag bekommen habe aus dem Rucksack und steck die Knallfrösche in die Schüsse.» Janic fischt die X-Shot aus Mättus Rucksack. Er steckt die Knallfrösche so gut es geht in die Schaumstoff-Schüsse und gibt diese in die X-Shot. Sein Herz pocht. «Geschafft», ruft Janic, «und jetzt gib Gas»! Die Gegenfahrbahn ist frei. Mättu tritt aufs Gas und fährt neben das Auto. Für einen Sekundenbruchteil sieht Janic den Kommissar Schnötelbach, der auf der Rückbank sitzt. Ihre Blicke treffen sich. Dann drückt Janic ab. «Kawumm!» Er hat die Fensterscheibe des Beifahrers getroffen. Mättu bremst. Das Auto kommt ins Schleudern und landet im Strassengraben. Und tatsächlich... da torkeln Kommissar Pfnüsi und sein Komplize aus dem Auto und machen sich aus dem Staub. Mättu und Janic, die ebenfalls zum Stillstand gekommen sind atmen tief durch. «Uffhh, das ging nochmal gut, wir haben sie gestoppt. Los, ab zu Kommissar Schnötelbach, ich hoffe es geht ihm gut.» Beim Auto angekommen hören sie ein Gebrabbel. Und tatsächlich sitzt er da, gefesselt und geknebelt. «Kommissar Schnötel-bach!» Schnell binden sie seine Hände los. Und der Kommissar sagt erleichtert: «Zum Glück seid ihr gekommen. Habt ihr meine Nachricht gesehen? Ich habe gehofft, dass sie euch in die Hände fällt.» Er atmet tief durch und fährt fort: «Als wir an diesem Fall dran waren mit dem gestohlenen Bugatti, la Voiture Noire, habe ich gemerkt, dass Pfnüsi sich merkwürdig verhält. Wenn ich ihm eine Frage zu diesem Fall gestellt habe, so ist er abgeschweift oder hat gesagt, dass er bisher nichts rausgefunden hat. Gestern Abend stand ich dann vor meinem Haus als ich bemerkte, dass ich den Hausschlüssel auf meinem Bürotisch vergessen hab. Also blieb mir nichts anderes übrig, als erneut nach Bern zum Polizeiposten zu fahren. Da angekommen stand ich an der Tür zu meinem Büro, als ich Pfnüsis Stimme hörte: «Und hast du den Bugatti la Voiture Noire in Sicherheit gebracht? Pri-ma, im Container, Genua... sauber.» «Da wurde mir ganz flau im Magen. Schnell wollte ich meinen Hausschlüssel holen und wegfahren.
Beim Ausgang stolperte ich über eine Schwelle und verursachte einen ziemlichen Krach. Schnell weg! Dachte ich, stieg in mein Auto und brauste los.
Erst zuhause konnte ich mich entspannen. Ich schaute aus dem Fenster und fragte mich, was ich tun soll. Da sah ich unübliche Lichter im Wald, vom Westside her. Merkwürdig dachte ich und wurde nervös. Tatsächlich näherten sich die Lichter meinem Haus. Schnell schrieb ich diese Beobachtung auf einen roten Zettel und zerknüllte ihn…» Die Drei schwiegen be-treten. «Los, Janic, wir müssen die Polizei an-rufen.» Janic wählt die Nummer und horcht: «Hallo? Herr Kommissar Brättli! Wir brauchen Verstärkung. Es geht um den Fall Bugatti la Voi-ture Noire. Orten Sie mein Handy, wir verfolgen die Übeltäter, zu denen auch ihr Kommissar Pfnüsi gehört…! Wir erklären alles später, Kommissar Schnötelbach ist auch hier!» Dann packen sie das Talahon-Töffli:  «Kommissar Schnötelbach, bleiben sie hier, wir verfolgen diese Verbrecher.»
Janic und Mättu düsen davon, als Kommissar Schnötelbach ihnen hinterherruft: «Hei, ihr seid noch zu jung um ein Töffli zu fahren.» Aber Mättu und Janic sind bereits auf und daon. Sie entdecken schon bald die Übeltäter, die westwärts gerade eine Bus-Haltestelle erreichen. In diesem Moment kommt ein Bus angerollt und die Übeltäter steigen ein. «Los, hinterher», sagt Mättu. «Schau mal, ein Buskontrolleur folgt den Beiden. Jetzt bekommen sie Ärger» Als der Bus an der nächsten Haltestelle stoppt, kommen Janic und Mättu angefahren, sowie das Polizeiauto mit laufender Sirene. Was für ein Spektakel: Die Polizei stürmt den Bus. Und schon bald steigen Kommissar Pfnüsi und sein Komplize mit Handschellen an die Polizei gefesselt aus. «Ich hab doch gewusst, dass ihr mir rein funkt – diese heutige Jugend – überall haben sie die Nase drin.» Wettert Kommissar Pfnüsi. Mättu und Janic schauen sich an und sagen: «Tja ... dein Problem.» Pfnüsi schickt ihnen noch einen bösen Blick, dann wird er per Polizeiauto abtransportiert. Die Jungs beobachten das Ganze staunend, bis Mättu meint: «Herr Schnötelbach, wir müssen ihn einsammeln!»
Eine Stunde später sitzen alle froh und erleichtert im Polizeiposten, mit einer heissen Schokolade in den Händen. «Und was ist mit dem Bugatti La Voiture Noire?» fragt Janic. Herr Schnötelbach grinst und sagt: «Unsre Kollegen, die Carabinieri in Genua kümmern sich

bereits darum. Und wisst ihr was? Als Belohnung von Stephan Winkelmann, dem Präsidenten von Bugatti, sind wir am Wochenende eingeladen eine Runde im Bugatti La Voiture Noire zu fahren. Nach dem das Vorkriegsmodell, der schwarze Bugatti Atlantic verschollen bleibt, ist Herr Winkelmann froh, dass dieses Modell, das einzige Nachfolgemodell namens La Voiture Noire DANK EUCH wieder zum Vorschein gekommen ist!» Mättu und Janic jubeln! «Judihui Geisschäs!» An diesem Abend fallen die beiden Matte-Jungs in einen tiefen Schlaf und träumen von schnellen Kurven, Drifts und neuen Abenteuern.


Autor und Co-Autor, Matti Bühlmann & Janic Blum
Matti 23.09.2013 und Janic 06.03.2014