Die fröhliche Bereichsleiterin

Isabelle Meyer / Foto Nicole Stadelmann

(Foto Nicole Stadelmann)

Die im Sternzeichen Krebs geborene, bald fünfzigjährige Isabelle Meyer empfängt die Fotografin Nicole Stadelmann und mich herzlich, und wir fühlen uns sofort wohl in ihrer Nähe. Die Fotosessions mit Nicole sind wie immer ein Erlebnis, bei dem viel gelacht wird. Isabelle stellt sich den Aufgaben des Posierens, und nachdem Nicole das ideale «Set» gefunden hat, sind die Bilder schnell im Kasten.  Nicole verabschiedet sich von uns, und Isabelle und ich marschieren durch die endlos langen Gänge der Kita, bis wir uns gemütlich im «Rollenspielzimmer» an den Tisch setzen und auf die rauschende Schwelle der Aare schauen.

«Wer ist Isabelle?»,

frage ich sie als Erstes. Sie lacht laut. «Du beginnst immer mit dieser Frage – ich weiss!» Und schon ertönt ihr fröhliches Lachen.
«Ich bin neugierig, interessiert an Menschen, am Leben, an meiner Umgebung, an Freundschaften. Ich liebe die Natur, die speziellen Wälder rund um Bern. Ich habe kein Hobby, denn ich habe genug mit mir selbst zu tun. Ich puzzle gerne, da kann ich meinen Gedanken nachhängen und hinunterfahren. Mein Partner und ich besitzen einen VWBus, und ich reise gerne mit ihm auf Naturcampingplätze und mag es, am Abend am Feuer zu sitzen. Ich wohne in Wabern und komme mit dem Velo zur Arbeit – so brauche ich keinen Batch für die Matte-Poller», ergänzt sie augenzwinkernd.

Seit rund zwei Jahren arbeitet Isabelle als Bereichsleiterin in der Kita Matte bei der Fricktreppe.

«Was gefällt dir an deiner Arbeit?»

«Das Team ist für mich wichtig. Es ist schön, mit einem motivierten Team zusammenzuarbeiten, die Qualitäten und die Vielseitigkeit jeder einzelnen Person zu sehen. Nein, ich möchte Menschen nicht in eine Schublade stecken», sagt sie bestimmt.

«Was hat sich in den letzten Jahren in der Kita verändert?»

«Früher haben wir auf drei Stockwerken gearbeitet und hatten damals 49 Kitaplätze. Jetzt arbeiten wir noch auf zwei Etagen und haben 28 Plätze, und das ist gut so. Früher gab es längere Wartelisten, weil die Kitaplätze beschränkt waren. Seit es Betreuungsgutscheine gibt, ist es so, dass einige neue Kitas aus dem Boden geschossen sind. Dies erklärt, weshalb es nun weniger Kinder in den städtischen Kitas gibt. Jetzt bekommen die Familien den Rabatt, und die Kitas sind gleichgestellt. Für die Familien ist es einfacher geworden.»

«Was fasziniert dich an deinem Beruf?»

«Arbeiten mit Menschen und mit einem Team. Seit ich Leiterin bin, arbeite ich weniger mit Kindern, helfe aber gerne aus, wenn jemand krank ist. Und manchmal will ich auch wieder in den Sandkasten hocken!»

«Was hast du für einen Bezug zur Matte?»

«Ich bin in der Lorraine aufgewachsen und bin ein Aarekind. Früher, als Jugendliche, war die Matte ein schwieriges Pflaster, da getraute man sich als Frau allein nicht wirklich, durch die Matte zu laufen, vor allem abends.» Ich schaue sie etwas erstaunt an.

Vor rund 20 Jahren arbeitete Isabelle schon mal in der Kita Matte. «Es hat sich seither vieles verändert», sagt sie nachdenklich.
Kommen wir zum Quartierfest ITTEME IBTLE, wo Isabelle Meyer den Lead fürs Kinderfest übernommen hat. «Es ist mir und uns wichtig, dabei zu sein, denn wir wollen uns vermehrt vernetzen. Zusammen mit Tinu vom Längmuurspielplatz ist sie einiges am Organisieren.
«Ich habe ein ganzes Kita-Team, das mir zur Verfügung steht, und bin auch froh, dass Tinu vom Längmuur einen Teil der Aktivitäten übernimmt. Tinu arbeitet mit den Zivis, die uns unterstützen. Wir sind gut aufgestellt», sagt Isabelle nicht ohne Stolz.

«Was erwartest du vom ITTEME IBTLE?»

«Farbig, bunt, lachen, fröhlich, unkompliziert, ein Zusammenkommen und auch ein Vernetzen. Ein gemeinsames Fest erleben.

«Und zum Schluss: Was gefällt dir in der Matte?»

«Die Aussicht», lacht sie laut und zeigt auf die Aare mit der Schwelle.

«Welche Frage ist dir noch nie gestellt worden?»

«Diese!» Und wieder erschallt das herzliche, offene Lachen der humorvollen, fröhlichen und zugleich auch ernsten und pflichtbewussten Isabelle. Herzlichen Dank für deine Zeit und dein Sein.

Text: Rosmarie Bernasconi, Foto: Nicole Stadelmann